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Erziehungstipps

Reize:
Steigern Sie äussere Reize langsam, aber stetig.
Der Welpe benötigt Zeit, um Eindrücke zu verarbeiten.
Wenn Sie sich in einer Situation wohl fühlen, wird der Berger es auch tun. Respektieren Sie seine Zurückhaltung bei fremden Menschen.

Rundwege:
Durch die Rundwege binden Sie Ihren Welpen an sich, er folgt Ihnen instinktiv.
Sie kennen den Weg, er kann sich auf Sie verlassen.
Er wird Sie nicht aus den Augen lassen.

Halsband und Leine:
Legen Sie erst nur das Halsband um, wenn der Hund schon müde ist oder sie zum Spaziergang aufbrechen wollen, oder legen Sie es im Haus um und spielen mit dem Welpen. Probieren Sie es einfach aus.

Die Leine:
wird angelegt und mit freudigen Worten bestätigt, wenn der Welpe in direkter Nähe ist und bleibt.
Lassen Sie das Ziehen an der Leine erst gar nicht zu, beschäftigen Sie Ihren Welpen und versuchen, ihn freiwillig  in Ihrer Nähe  zu halten.

Fütterung:
Füttern Sie nie punktgenau, er würde es sich merken.
Sicherlich soll er mehrere kleine Mahlzeiten bekommen, aber nicht um Punkt 12 Uhr, es darf auch 11:50 Uhr oder 12:10 Uhr sein.
Werden Sie nicht unruhig, wenn er mal keinen Hunger hat, das ist auch ok. Achten Sie darauf, dass das Wasser immer, auch nachts,  zur Verfügung steht. Der Wassernapf wird also auch nachts in die Box gestellt.

Stressabbau:
Wir haben gute Erfahrung mit dem Knabbern auf Hufen gemacht.
Es splittert nichts ab und Orest ist damit sehr gerne beschäftigt.

Unter- Ordnung im Alltag:
Denken Sie dran, der Welpe beobachtet Sie ständig und sehr genau.
Er wird jede Nachlässigkeit für sich nutzen wollen.
Einfache Verhaltensregeln im Alltag geben ihm Sicherheit und zeigen ihm Ihre Regeln auf. Sie agieren, der Welpe reagiert!

Hierzu einige Beispiele die wir erfolgreich bei Orest anwenden:
Bereiten Sie das Futter vor und lassen ihn zuschauen.
Gehen Sie zu seiner Box und stellen den Napf erst ab, wenn er ruhig und artig sitzt. Fängt er an zu quengeln, nehmen Sie den Napf sofort wieder an sich. Ignorieren Sie schlechtes Benehmen. Wenn er artig wartet, bekommt er das Kommando zB. “okay” und darf dann an seinen Napf.

Sie gehen immer zuerst durch die Tür, beim Verlassen des Hauses und beim Wiederkommen. Bitten Sie ihn in Gedanken rein oder raus, er wird Ihr Revier mit Respekt betreten.

Loben Sie grundsätzlich gutes, gewünschtes Benehmen!!!
Ignorieren Sie schlechtes Benehmen.
Bei grober Verletzung von Regeln kann ein böse gesprochenes Wort schon helfen oder ein Stuppsen mit dem Finger.
Überlegen Sie sich ein anderes Wort als “Nein”. “Nein” sagen Sie vermutlich 100 mal am Tag und der Hund könnte es sehr gut ignorieren, wenn Sie ihn dann damit ermahnen möchten.

Das niedliche Aussehen und die menschliche Nachgiebigkeit:
Er ist doch so süss.....man darf bei Welpen “nicht gewünschtes Verhalten” auf keinen Fall durchgehen lassen!
Hierzu Beispiele und Lösungen:
Wenn ein kleiner sauberer Welpe vor Ihnen steht und Sie erwartungsvoll anschaut nach dem Motto: “Ich möchte auch aufs Sofa oder ins Bett...”
Ich gebe zu, das Herz blutet und man könnte ihn so knuddeln.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen von einem verregneten, matschigen Spaziergang zurück und der ausgewachsene Hund springt auf das weisse Ledersofa.....Glückwunsch, der Tag ist mit Putzen gesichert!
Haben Sie sich schon mal 1 Liter Wasser ins Bett gekippt und eine Handvoll Strassenstaub ins Bett gestreut?? Sie mögen das?? Gut, dann darf der Hund ins Bett. Mögen Sie das nicht, verbieten Sie es Ihrem Welpen!!

Bestimmen Sie, ob Ihr Welpe alle Räume betreten darf. Wenn Sie das Bad für sich alleine nutzen möchten, halten Sie die Tür die erste Zeit verschlossen, so dass er nicht unbemerkt rein kann. Nach einiger Zeit lassen Sie die Tür auf und beobachten ihn genau. Sobald er rein möchte, wenden Sie Ihr “böses” Wort an.

Spaziergänge:
Strukturieren Sie die Zeit im Freien.
Wir lassen Orest die ersten Minuten frei schnüffeln, damit er sich lösen kann. Orest hat von Anfang an gelernt, dass er draussen auch auf uns aufmerksam sein muss.
Wenn wir uns unterhalten weiss er, dass er nicht die volle Aufmerksamkeit bekommt und er nutzt es sofort. Beim Schnüffeln ist das ok.
Danach sind wir ruhig und er hat Aufgaben zu erledigen. Neben uns her laufen, bei Fuss oder unseren Blickkontakt halten.
Gutes, gewünschtes Benehmen wird sofort belohnt, mit Worten oder gelegentlich mit einem Leckerchen.
Gewähren Sie Ihrem Welpen dann wieder Freizeit und fordern Sie ihn im Anschluss zum Spiel auf. Auf Steine klettern, über die Wiese rennen oder oder oder....
Sie können Ihre Spaziergänge von Anfang an strukturieren und langsam ausbauen. Ziehen Sie immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich.
Üben Sie zu gegebener Zeit auch Kommandos wie “Sitz, Platz, Steh, Bleib”....draussen, wenn es im Haus problemlos klappt.

Sollte Ihr Welpe mal sehr beschäftigt sein und Ihnen keine Aufmerksamkeit schenken, ändern Sie plötzlich die Richtung und gehen weg. Er wird sich erschrecken und Sie schnellstmöglich wieder einholen. Da kann sich so ein kleiner Welpe schon zum Blitz entwickeln.
Im Alter von 6 Monaten können Sie sich vermutlich gar nicht mehr vor Ihrem Berger verstecken.

Der Rückpfiff ist das wichtigste Kommando und wird mit einem Jackpot Leckerchen geübt. Je eher Sie anfangen, desto schneller hat er verstanden. Nutzen Sie hier den Instinkt Ihres Bergers, er ist darauf fixiert in Ihrer Nähe zu sein und das am liebsten immer.

Alleine bleiben:
Beginnen Sie gleich am 2. Tag Ihren Hund ans “alleine bleiben” zu gewöhnen.
Gehen Sie aus dem Raum, schliessen die Tür und kommen gleich wieder rein. Bringen Sie 5 mal am Tag Müll raus und kommen wieder rein.
Bringen Sie Müll raus, reden kurz mit den Nachbarn und kommen wieder rein.
Schenken Sie dem Hund vor dem Gehen keine Aufmerksamkeit und beim Kommen auch nicht.
Beginnen Sie mit ganz kurzen Momenten, üben ständig und verlängern die Zeit Ihrer Abwesenheit langsam.

Freudiges Anspringen:
Drehen Sie sich sofort weg, ignorieren den Welpen bis er sich beruhigt hat.
Erst dann wenden Sie sich ihm  zu und Sie begrüssen ihn.
Hierzu ein Beispiel:
Sie kommen vom Einkauf und Ihr 10-jähriger Sohn springt Ihnen vor Freude mit beiden Beinen in den Bauch und reisst die Einkaufstasche auf.
Die Verärgerung sieht man Ihnen an und Sie werden klärende Worte finden.
Freudiges Anspringen beim Hund ist pöbeln. Er hat keinen Respekt, er agiert.
Zeigen Sie ihm sofort die Grenze!
Noch ein Beispiel:
Tante Käthchen aus Entenhausen kommt zu Besuch und sie mag keine Hunde und / oder hat Angst vor Hunden.
Sie öffnen die Tür und 10 kg Berger hüpft ihr freudig entgegen und schleckt ihr übers Gesicht. Die Dame wird vermutlich das Weite suchen. Wenn Sie enterbt werden, dürfen Sie sich selbst die Schulter klopfen!

Fremde Umgebung:
Sie werden beim Erkunden eines neues Reviers die Vorsichtigkeit Ihres Bergers bemerken. Nutzen Sie Gelegenheiten um seine Aufmerksamkeit zu Ihnen zu festigen, zeigen Sie ihm Ihre Gelassenheit. Er wird sich auf Sie verlassen.

Fremde Menschen:
Besucher sollten Ihrem Hund erstmal keine Aufmerksamkeit schenken, wenn er zurück weichen sollte.
Wenn Ihr Welpe anfangs ignoriert wird, wird seine Neugierde siegen und er nähert sich von alleine.
Laden Sie Ihre Familie, Freunde und Bekannte ein. Je mehr Kontakte Ihr Welpe zu fremden Menschen bekommt, desto sicherer und gelassener wird er werden.
Nehmen Sie Ihren Welpen mit in die Stadt. Beginnen Sie vorsichtig und steigern die Ausflüge langsam.

Fremdes:
Wenn Sie 5 mal einen einsamen Feldweg gehen und beim 6. mal steht dort in der Ferne ein Trecker, wundern Sie sich nicht, Ihr Berger wird vermutlich verunsichert sein und bellen. Warten Sie einen Moment, schenken ihm keine Beachtung und gehen gelassen weiter. Er wird es akzeptieren.

Reden:
Ihr Welpe versteht keine Sprache und er wird auch nicht mit Worten antworten. Sie können ihn 2000 mal fragen, ob er ein Leckerchen möchte, Sie werden kein Ja und kein Nein von ihm hören.
Ihr Welpe merkt sich konditionierte Worte und er achtet auf Handzeichen, Gestik, Mimik
Wenn Sie ihm ein Stück Fleischwurst in Verbindung mit der Gestik des Übergebens (Finger in den Hals stecken) konditionieren, wird er sich wedelnd präsentieren.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Texten Sie Ihren Welpen nicht belanglos zu, es irritiert ihn.
Sagen Sie ein vorher festgelegtes Kommando, wenn er z.B. Sitz macht, in Verbindung mit einem Handzeichen und Sie werden sich wundern, wie schnell er lernt. Wenn Sie die erfolgreiche Reaktion innerhalb von 1 Sekunde belohnen, haben Sie bald ein kleines Genie vor sich.

 

 


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